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Jahrhundert - Hochwasser 1997

Jahrhundert - Hochwasser
Anfang Juli 1997 regnete es tagelang. Die ersten Landstriche stehen in Oberschlesien in Polen, im Nordosten Tschechiens, in Teilen der Slowakei bis nach Östereich am 8. Juli unter Wasser. In den Fluten ertrinken 16 Menschen.
Am 9. Juli werden in Brandenburg erste Vorbereitungen auf das zu erwartende Hochwasser getroffen. Die Zahl der Todesopfer erhöht sich in Polen und Tschechien bis zum 10. Juli auf 39.
Am 17. Juli erreicht die Flut Brandenburg. Mit 6,20 Metern erreicht der Pegel in Ratzdorf eine Höhe, die 4 m über normal liegt. 167 km Deichanlagen werden von 500 Deichwächtern kontrolliert.

Jahrhundert - Hochwasser
Am 18. Juli beklagt Polen mit einer Staatstrauer 48 seiner Bürger die in den Fluten umkamen.
An dem Tag stehen in Lebus, Frankfurt (Oder), Fürstenberg und Ratzdorf die Straßen teilweise bis zu einem halben Meter unter Wasser. Anhaltender Regen weicht in den nächsten Tagen die Deiche auf.

Auf der polnischen Seite bricht der Oderdeich kurz vor der deutschen Grenze am 20. Juli auf einer Länge von ca. 15 km.
Am 21. Juli erreicht die zweite Flutwelle Ratzdorf mit einem Pegelstand von 6,76 Metern und Eisenhüttenstadt mit sogar 6,97 Metern. Die Zahl der Schadstellen an den Deichanlagen wird zu der Zeit mit 350 beziffert.

Jahrhundert - Hochwasser
Vogelsänger Bürger versuchen ihre Häuser zu schützen
In Aurith und in der Thälmann-Siedlung beginnt am 22. Juli die Evakuierung und in den „tiefen Lagen" von Wiesenau, Ziltendorf, Vogelsang, Wellmitz beginnen die Vorbereitungen zur Räumung. Zur selben Zeit bricht in Polen bei Rothenburg/ Czerwiensk der Deich.
Am 23. Juli wird der Deich bei Brieskow-Finkenherd auf einer Länge von 115 Metern weggeschwemmt.

Wärend Aurith, Kunitz Loose und die Thälmann-Siedlung geräumt sind, steigt in Frankfurt (Oder) der Pegel auf 6,37 Meter.
Der Deich bei Aurith bricht am 24. Juli erneut auf einer Länge von 70 Meter, wodurch die Ziltendorfer Niederung überschwemmt wird. Auch das kann nicht verhindern, dass der Pegel auf 6,88 Meter ansteigt.
Bei Hohenwutzen rutscht der Damm auf einer Länge von 45 Metern ab.

Mit der Bundeswehr kam die Hilfe
Mit der Bundeswehr kam die Hilfe
Der Dammbruch wird von Soldaten durch die Aufschüttung mit Sandsäcken verhindert.
Inzwischen bereitet man sich im Oderbruch auf die Evakuierung von rund 6500 Menschen vor. 2800 Menschen haben bereits zwischen Brieskow-Finkenherd und Ratzdorf ihre Häuser verlassen müssen.

Verteidigungsminister Rühe besucht seine Truppe
Verteidigungsminister Rühe besucht seine Truppe
Soldaten der Bundeswehr und unzählige freiwillige Helfer kämpfen an vielen Stellen entlang der Oder, um weitere Dammbrüche zu verhindern.
Am 1. August kann festgestellt werden, dass die gefährdetsten Abschnitte im Oderbruch bei Hohenwutzen, Reitwein und Lebus unter Kontrolle sind.
Die Pegel beginnen langsam zu sinken, die Aufräumarbeiten laufen überall auf Hochtouren.

Am 9. August dürfen die Bürger des Oderbruchs offiziell in ihre Dörfer zurück.
In Aurith gelingt es am 18. August den Zustrom des Oderwasser in die Ziltendorfer Niederung zu stoppen.

Mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Krüger

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