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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Vogelsang

Handdruckspritze
Handdruckspritze
Im Jahre 1922 wurde die Freiwillige Feuerwehr Vogelsang gegründet. Zu den Gründern der Wehr gehörten die Kameraden Willhelm Malack, Erwin Malkow und Karl Brietsch. Als erster Wehrführer wurde Willhelm Malack eingesetzt. Die ersten Mitglieder der Wehr waren die Kameraden Robert Bensch, Max Bartusch, Erich und Willi Voigtländer, Max Fettke, Hermann Alke u.a.m.
Das erste Gerätehaus der Wehr wurde "Am Anger" Zentral im Dorf erbaut. Im Gerätehaus befanden sich unter anderem Helme und Hakengurte der Kameraden, eine Handdruckspritze, diverse Schläuche, Einreißhaken und Leitern.TS 8/8
TS 8/8
Die Dienstuniform, die sowohl bei Einsätzen, Versammlungen und festlichen Anlässen getragen wurde, hatte jeder Kamerad zu Hause. Da die Wehr nicht im Besitz eines Feuerwehrautos war, mußte die Handdruckspritze von den Kameraden zum Einsatzort gezogen werden. Es war auch möglich Pferde vor die Handdruck- spritze zu spannen, was sich aber nur bei Einsätzen in weitere Entfernung als lohnend erwies. Die Handdruckspritze war von 1922-1943 bei der Feuerwehr Vogelsang im Einsatz. Von 1943-1945 diente die Motorpumpe TS8 KEWE der Brandbekämpfung.
Um Brände wirksam zu bekämpfen, brauchte man natürlich Wasser. Dazu wurden im Dorf Wasserentnahmestellen eingerichtet. Zum Beispiel der erste Flachspiegelbrunnen in Vogelsang, der in der Hauptstraße bei Hommeister stand. Als offene Wasserentnahmestellen standen der Feuerwehr das Mühlenfließ und der Pottack zur Verfügung. Signalhorn
Signalhorn
Noch während des Krieges wurde am unterem Ende des Dorfes (Bartusch Dreieck) eine Zisterne gebaut. Das Wasser wurde aus dem Mühlenfließ in die Zisterne eingeleitet und diente so als Löschwasser. In den sechziger Jahren wurde die Zisterne zugeschüttet und an gleicher Stelle ein Stauwehr errichtet. Die Alarmierung der Kameraden bei Bränden und anderen Notfällen erfolgte mit einem Signalhorn. Dazu fuhr ein Kamerad mit dem Fahrrad oder lief zu Fuß die Dorfstraße entlang und blies das Signalhorn. Da zu dieser Zeit noch Nachtwächter im Dienste der Gemeinde standen, wurde die Feuerwehr in der Nacht von Diesen alarmiert.
Über wenig Arbeit brauchten die Kameraden in den Jahren von 1922-1945 nicht zu klagen. Da es in Vogelsang viele große Bauernwirtschaften gab, brannten oft Scheunen nieder. Diese waren meist bis ans Dach mit Heu, Stroh und anderem Erntegut gefüllt. Die Dächer der Scheunen waren meist mit Stroh gedeckt und standen auf Grund sehr schmaler Grundstücke dicht nebeneinander. Brannte erstmal eine Scheune, breitete sich das Feuer meist auf zwei, drei Weiteren aus. Die Feuerwehr hatte große Mühe den Schaden zu begrenzen. Einige Beispiele für Brände in der Gemeinde sind ein Scheunenbrand bei Schapkes in der Hauptstraße, ein Scheunenbrand bei Wonde/Henschel heute Walter Kraft, ein Scheunenbrand auf dem Gehöft Gast in der Gartenstraße. Zu einem Wohnhausbrand kam es bei Helmchens in der Hauptstraße heute Wilpert. Ansonsten kam es noch zu einigen Waldbränden meist an der Bahnstrecke Fürstenberg- Frankfurt/Oder.
Als sich die deutschen Truppen nach Berlin zurückzogen, machte der Krieg auch vor Vogelsang nicht halt. Im Februar 1945 wurde in Vogelsang hart gekämpft. Eine Brandbekämpfung war nicht möglich, weil viele Kameraden der Feuerwehr Vogelsang als Soldaten an der Front kämpften. Viele Menschen verloren ihr leben, fast alle Häuser in Vogelsang wurden zerschossen oder brannten aus. So verlor auch die Feuerwehr einige Kameraden und ihre gesamte Technik. Nach Beendigung des Krieges begann der Aufbau des Dorfes und somit auch ein Neuanfang bei der freiwilligen Feuerwehr Vogelsang.

 

1945 Kamerad Max Hoffmann wurde Wehrführer. Das zum Teil zerstörte Gerätehaus mußte wieder instand gesetzt werden. Eine Handdruckspritze, die ja zur Brandbekämpfung notwendig war, wurde von der Glashütte Fürstenberg gemietet.
1950 Der nach dem zweiten Weltkrieg eingesetzte Wehrführer Max Hoffmann wird durch Kamerad Herbert Schulz abgelöst.
1953 Die Wehr erhielt eine TS 8 (Tragkraftspritze) mit dazugehörigen TSA (Tragkraftspritzenanhänger). Der TSA wurde mit Schläuchen, Strahlrohren und anderen zur Brandbekämpfung wichtigen Hilfsmittel ausgestattet. Da die Wehr zu dieser Zeit noch nicht in Besitz eines Löschfahrzeuges war, mußte der TSA bei Feueralarm von den Kameraden per Hand zum Einsatzort geschoben wer- den. Die freiwillige Feuerwehr Vogelsang wuchs in den darauf folgenden Jahren zu einer starken Truppe zusammen. Um einige Kameraden zu nennen: Manfred Geller, Martin Lauke, Günter Schapke, Heinz Lehmann, Günter Fettke, Artur Fischer, Werner Lehmann, Heinz Holtz, Werner Reuter. Die zur persönlichen Ausrüstung gehörende Uniform erhielten die Kameraden von der Bahnpolizei. Stahlhelme und Atemschutzmasken der ehemaligen Wehrmacht wurden zum Teil aus Schützengräben gesucht.
1954 Herbert Schulz ging als Berufsfeuerwehrmann zum VPKA (Volkspolizeikreisamt), Kamerad Werner Reuter übernahm die Führung der Wehr.
1955 Aus beruflichen Gründen ist die Amtszeit des Kameraden Werner Reuter nur von kurzer Dauer. Wie auch die des Kameraden Heinz Lehmann, der von 1955 bis 1956 Wehrführer war.
1956 Kamerad Otto Muchow übernahm die Wehrführung und als Stellvertreter wurde Kamerad Günter Schapke ernannt. In den Wintermonaten fand monatlich eine theoretische Schulung im Vereinszimmer der Gastwirtschaft Bahro statt.
1957 Im ehemaligem Schulgarten erbaut eine Baufirma aus Stalinstadt ein Löschwasserzisterne mit einem Inhalt von 50000 Liter. Somit ist die Löschwasserversorgung für den Buchwaldweg, der Gartenstraße und der Hauptstraße im so genannten "Oberende" des Dorfes sichergestellt. Alle sieben bis acht Jahre wurde die Zisterne, meist bei Großübungen geleert und anschließend mit frischem Wasser gefüllt.
1958 Das Gerätehaus "Anger" erhielt eine Sirene. Maurer des Dorfes mauerten am Giebel eine ca. fünf Meter hohe Säule auf der die Sirene montiert wurde. Neben dem Gerätehaus errichteten die Kameraden der Wehr einen Schlauchturm, um Schläuche nach Übungen oder einem Einsatz zu trocknen.
1959 Auf dem Grundstück der Familie Bosien kam es zu einem Scheunenbrand. Parallel zu den Löscharbeiten begannen Kameraden mit der Bergung des Viehs aus den angrenzenden Stallgebäuden. Dabei wurde Kamerad Otto Muchow von einem Pferd getreten und am Oberschenkel verletzt.
1960 Das erste Mannschaftsfahrzeug, ein Opel Kapitän mit Kastenaufbau wurde in Dienst genommen. Sechs Feuerwehrmänner fanden auf diesem Fahrzeug einen Sitzplatz. Des Kulturhaus von Vogelsang brannte nach einer Fastnachtsveranstaltung bis auf die Grundmauern nieder. Da gab es für die Kameraden der Feuerwehr, die von der Fastnacht ganz schön mitgenommen waren, nicht mehr viel zu retten. Bei späteren Untersuchungen wurde festgestellt, das der damalige Bürgermeister Günter Piehl nach dem Kaffee kochen den Tauchsieder an lies und somit den Brand verursachte.
1961 Die Kameraden erhielten, blaue oder olivgrüne Einsatzkombi, aus Holz gepresste Schutzhelme, die eine Nachbildung der Wehrmachtshelme waren, Gummistiefel und Atemschutzmasken in silbergrauen Blechtornistern.
1962 Auf Initiative des Kameraden Otto Muchow wurde eine Frauengruppe gebildet. Sie beteiligten sich am Feuerwehrkampfsport und waren im vorbeugendem Brandschutz tätig. Um einige Kameradinnen zu nennen: Grete Eckert, Lucie Muchow, Elfride Huppert, Ingeborg Lehmann, Erika Pötko, Lieschen Schönfeld. Vom Aktiv "Vorbeugender Brandschutz" wurden jährlich Kontrollen zur Einhaltung der gesetzlichen Brandschutzbestimmungen in privaten Haushalten und in Volkseigenen Betrieben des Dorfes durchgeführt. Zum Jahresende fand im Kulturhaus der Kameradschaftsabend (zu damaliger Zeit Jahreshauptversammlung), mit allen ca. sechzig Mitgliedern der Wehr und dessen Ehepartnern statt. Nach dem Rechenschaftsbericht des Wehrführers über die geleistete Arbeit der Wehr im vergangenen Jahr, wurden ver- dienstvolle Kameradinnen und Kameraden befördert. Beim anschließenden gemütlichen Teil des Abends, spielte Becktersch Schernie und Band Musik zum Tanz. So manche Flasche Boonekahm(Feuerwehrschnaps) wurde geleert. Der Kameradschaftsabend findet als Tradition bis in die heutige Zeit statt und fördert den Zusammenhalt der Wehr.
1964 In der Straße der Jugend baute Kameraden der Wehr und einige Einwohner des Dorfes ein neues Gerätehaus. Das Geld für Baumaterial stellte der Rat des Kreises zur Verfügung. Finanzielle Mittel und besonders Baumaterial waren in der damaligen DDR sehr bemessen. Aus diesem Grund, wurde zum Beispiel Zement von der Baustelle Kuhstall zur Baustelle Gerätehaus illegal umgelagert, um Beton Air Fundamente herzustellen. Weiterhin unterstützte der damalige Bürgermeister Günter Piehl den Neubau und besorgte durch sogenannte gute Beziehungen Baumaterial heran. Nach der der Fertigstellung des Gerätehauses stand dem Kauf eines neuen Einsatzfahrzeuges nichts mehr im Wege. So wurde ein SANKRA Garant 27 von der Gemeinde finanziert und vom EKO erworben. Da das Fahrzeug dem EKO als Krankenwagen diente, wurde es von den Kameraden zu einem Mannschafts- und Gerätewagen umgebaut. Anschließend lackierten die Kameraden Helmut Schild und Walter Mann das Fahrzeug rot. Bis Anfang der siebziger Jahre organisieren die Kameradinnen und Kameraden einen zünftigen Feuerwehrball, zu dem alle Einwohner von Vogelsang eingeladen waren.
1965 Kamerad Otto Muchow begann mit dem Aufbau einer Jugendgruppe. Im Aktiv "Junge Brandschutzhelfer" arbeiteten bis zu zwanzig Jungen und Mädchen des Dorfes mit. Es wurden regelmäßig Versammlungen durchgeführt. Höhepunkt jeden Jahres war das vierzehntägige Spezialistenlager, das Anfangs als Zeltlager am Schervenzsee stattfand. Später mit Jungen Brandschutz- und Verkehrshelfern des Landkreises Eisenhüttenstadt in Bad Saarow, Brodowin und Schwarzheide. Durch die gute Jugendarbeit gab es für die Wehr bis zum Jahr der Wende (1989) keine Nachwuchssorgen, denn im Alter von sechzehn Jahren traten viele der Jungen Brandschutzhelfern der freiwilligen Feuerwehr Vogelsang bei. Bei Kameraden die im Besitz eines Telefon mit funktionierenden Anschluß waren, wurde eine Feuermeldestelle eingerichtet. Dazu musste am Haus gut sichtbar ein Schild mit der Aufschrift "Feuermeldestelle" angebracht werden. Hier konnten zum Beispiel Ortsunkundige oder Bürger des Ortes die Feuerwehr alarmieren. Ein positiver Aspekt dabei war, das der Kamerad nach Einschätzung der Lage, über Telefon Feuerwehren, Krankenwagen oder Polizei zu Hilfe rufen konnte. Da zu dieser Zeit ein Telefonanschluß eine Seltenheit war, gab es anfangs nur drei Feuermeldestellen. Eine beim Kamerad Otto Muchow, eine beim Rat der Gemeinde und ein im LPG- Büro. Mitte der siebziger Jahre kam noch ein beim Kamerad Günter Schapke, der ja als Korbmacher seine Werkstatt im Ort hatte und ständig erreichbar war, dazu.
1966 An einem der Schwerpunktobjekte des Dorfes, dem Schweine- und Kuhstall, wurde unter Einbeziehung der Feuerwehren Kommandostelle 1 und Kommandostelle 2 aus Eisenhüttenstadt eine Großübung durchgeführt. Durch ergiebige Regenfälle wurden Kellerräume einiger Wohnhäuser des Dorfes überflutet. Wie auch bei der Familie Pötko am Mühlenfließ. Im darauf folgenden Einsatz setzten die Kameraden eine Wasserstrahlpumpe ein und beförderten so, das üble Nass aus dem Keller.
1967 Der Grundstein für eines der größten Erfolge im Feuerwehrkampfsport, in der bisherigen Geschichte der Ortswehr wurde gelegt. Mit einem Sieg im Gruppenwettkampf TSA/ TS 8 beim Wirkungsbereichsausscheid qualifizierten sich die Kameraden zum Kreisausscheid. Zur Erklärung des Gruppenwettkampfes TSA/ TS 8: Eine Gruppe von neun Kameraden, schiebt den TSA per Hand, van der Startlinie bis zur Wasserentnahmestelle. Die Gruppe tritt hinter dem TSA an und der Gruppenführer gibt den Einsatzbefehl. Der Gruppenführer muss die Entfernung zum Brandobjekt selbst einschätzen und die Anzahl der einzusetzenden B- Schläuche bestimmen. Nun beginnt das Aufbauen der Schlauchleitung bis zum Brandobjekt. Nach dem Fertigstellen der Schlauchleitung hat der Angriffstrupp die Aufgabe, eine verletzte Person, in einem stark verqualmten Raum zu suchen und zu retten. Nachdem dann der Angriffstrupp das Brandobjekt mit der verletzten Person verlassen hat, wird die Zeit genommen und die Übung ist beendet. Nun begannen die Kameraden der Kampfsportgruppe mit dem Training an verschiedenen Objekten im Ort, um im Kreisausscheid, welcher noch im selben Jahr stattfand zu bestehen. Und mit Erfolg, denn die Kameraden belegten wie- der den ersten Platz.
1968 Im Bezirksausscheid, der in Müncheberg stattfand, gewannen die Kameraden erneut mit Bestzeit. Trotz eines Zwischenfalles im Wettkampf, bei dem sich ihr Maschinist Martin Lauke am Knie (Meniskus) verletzte und für drei Monate ausfiel, qualifizierten sich die Kameraden zu einem Zwischenausscheid in Berlin- Köpenick . In Rautenkranz zwischen Wiesenau und Rießen organisierte die Ortswehr von Vogelsang ein dreitägiges Zeltlager, um für den nächsten Wettkampf zu trainieren. Ende des Sommers traten dann drei Bezirksmeister (Frankfurt/Oder, Berlin und Potsdam) aus zwölf Bezirken der damaligen DDR zum Zwischenausscheid in Berlin an. Beim Wettkampf belegten die Kameraden den zweiten Platz, hinter der Gruppe aus Potsdam. Da die Potsdamer unerlaubt B-Schläuche von einer Haspel verlegten und nicht wie vorgeschrieben Rollschläuche verwendeten, legten die Kameraden aus Vogelsang Protest ein. Und mit Erfolg, die Gruppe aus Potsdam wurde distanziert. Die Teilnahme an der DDR- Meisterschafft im Feuerwehrkampfsport war somit gesichert. Hinter dem neuen Gerätehaus wurde ein neuer Schlauchtrockenturm errichtet. Den Mast besorgte Kamerad Heinz Holtz von seiner Arbeitsstelle, der Zwillingsschachtschleuse Eisenhüttenstadt. Einen Autokran der zum aufstellen unbedingt notwendig war, organisierte Kamerad Karl- Heinz Küchler vom EKO Eisenhüttenstadt heran. Nachdem der neue Turm aufgebaut war, konnte der längst baufällige Trockenturm aus Holz, am alten Gerätehaus abgebaut werden.
1969 Die Vorbereitungen für die bevorstehenden DDR-Meisterschaft begannen mit dem Training in Vogelsang. Im späten Frühjahr fuhren die Kameraden zu einem Trainingslager in die Feuerwehrschule Bad Freienwalde. Dort übte man zusammen mit der Bezirksauswahl Frankfurt/Oder. Im August war es dann so weit. Es ging nach "Potsdam" wo die Titelkämpfe in den verschiedensten Disziplinen ausgetragen wurden. Die freiwillige Feuerwehr Vogelsang, die von anderen Wehren, wegen des nicht typengerechten Mannschaftsfahrzeuges oft belächelt wurde, war mit dabei. Im Wettkampf wird das Unglaubliche geschafft. Mit Bestzeit belegt die freiwillige Feuerwehr Vogelsang den ersten Platz im Gruppenwettkampf TSA/TS 8 und wurde DDR-Meister. Folgende Kameraden erkämpften den Titel: Günter Schapke als Gruppenführer, Hans-Joachim Raschke als Melder, Martin Lauke als Maschinist, Manfred Binder und Werner Malack als Angriffstrupp, Karl-Heinz Kühler und Helmut Albrecht als Wassertrupp, Manfred Geller und Klaus Geller als Schlauchtrupp. Dies war der größte, aber nicht der einzige Erfolg im Feuerwehrkampfsport. Viele Pokale, Medaillen und Urkunden, die von Männer- und Frauengruppen, Einzelkämpfern und Jungen Brandschutzhelfern gewonnen wurden, sprechen für sich.
1971 Um die Alarmierung der Kameraden zu verbessern, wurde eine Sirene auf das Haus von Bahros Lutzi (Hauptstraße Ecke Straße der Jugend) und eine zweite auf das Haus von Karl-Heinz Kalisch (Frankfurter Straße Ecke Bahnhofstraße) im unteren Ende des Dorfes gebaut. Die Sirenen konnten durch Knopfdruck oder über ein Signal, welches durch eine Telefonleitung kam und mit dem VPKA verbunden war, ausgelöst werden. Da die Telefonleitungen zu dieser Zeit, durch Masten noch überirdisch geführt wurden, gab es bei stürmischen Wetter Probleme. Durch zusammenschlagen der Leitungen kam es des öfteren zur Fehlalarmierung, was in der Nacht für die Kameraden nicht gerade angenehm war. Zum zweiten gab es Beschwerden durch Anwohner, denn war die Sirene erst einmal ausgelöst, hörte sie von alleine nicht auf zu heulen. Da Nachts bei der Post meist niemand zu erreichen war, mußte sich die Wehr selbst helfen. Ein Kamerad unterbrach die Stromzufuhr, entweder durch zer- trennen der Zuleitung oder durch das Entfernen einer Sicherung. Danach war die Ruhe im Dorf wieder hergestellt.
1972 Die freiwillige Feuerwehr Vogelsang begeht ihr fünfzig jähriges Bestehen. Am Freitagabend beginnen die Feierlichkeiten mit einem großen Empfang im Kulturhaus des Dorfes. Unter den fünfzig Kameradin und Kameraden, sowie den "Jungen Brandschutzhelfer" der Ortswehr, sind Gäste aus den zum Wirkungsbereich gehörenden Wehren, dem VPKA und anderen ortsansässigen Organisationen. Eine kleine Ausstellung mit Bildern und Dokumentationen über die bisherige Geschichte der Vogelsänger Wehr war zu sehen. Der damalige Wehrführer Otto Muchow faßte in seiner Ansprache die vergangenen fünfzig Jahren in Worten. Bürgermeister Günter Piehl bedankte sich in seiner Rede für die geleistete Arbeit, für die hohe Einsatzbereitschaft und den sehr guten Leistungen im Feuerwehrkampfsport bei den Mitgliedern der Wehr. Danach begann die Auszeichnung und Beförderung verdienstvoller Kameradinnen und Kameraden. Nach einem Essen und gemütlichen Beisammensein ging der Abend zu Ende. Am Sonnabendvormittag fand der Kreisausscheid in den verschiedenen Disziplinen des Feuerkampfsportes im Ort statt. Die Männergruppe nahm am Gruppenwettkampf TSA/ TS 8 teil, Beim Wettkampf, der auf dem Grundstück von Zulken Kurt (Frankfurter Straße 27) endete, belegten die Kameraden den ersten Platz. Die Frauengruppe nahm zu gleicher Zeit am Löschangriff; der auf dem Sportplatz stattfand teil. Sie konnten sich aber nicht, wie die Männer, zum Bezirksausscheid, der am Sonnabendnachmittag stattfand, qualifizieren. Am Nachmittag setzten sich die Kameraden aus Vogelsang unter anderem gegen die freiwillige Feuerwehr Kliestow, aus der Nähe von Frankfurt/ Oder durch. Im Wettkampf, der auf dem Sportplatz am Fließ begann und auf dem Grundstück der alten Mühle Möller endete, wurden sie Bezirksmeister.
1973 Mit dem Ausbau der Konsumgaststätte erhielt die Gemeinde einen Versammlungsraum, in dem die Kameraden in den Wintermonaten vierzehntägig theoretisch geschult wurden. Das erscheinen in Uniform war die Pflicht jedes Kameraden.
1975 Nach Streitigkeiten in der Wehr, trat Kamerad Otto Muchow als Wehrführer zurück und verließ die freiwillige Feuerwehr Vogelsang. Zur gleichen Zeit löste sich auch die Frauengruppe der Wehr auf. So übernahm Kamerad Manfred Geller das Amt des Wehrführers. Als Leiter Schulung und Ausbildung wurde Kamerad Günter Schapke eingesetzt. Die Jugendgruppe und den vorbeugenden Brandschutz übernahm Kamerad Karl- Heinz Küchler.
1976 In der Nacht kam es zu einem Küchenbrand bei der Familie Kutschke, in der Hauptstraße des Dorfes. Vom Angriffstrupp, der bei diesem Einsatz vom den Kameraden Hans- Joachim Raschke und Lothar Budach gebildet wurde, mußte eine volle Propangasflasche aus den Flammen geborgen werden. Durch den schnellen Einsatz der gesamten Gruppe, war das Feuer rasch unter Kontrolle und eine Ausweitung des Brandes auf weitere Zimmer des Hauses wurde verhindert. In den Wälder ringsum Vogelsang kam es zu mehren Waldbränden, die von der Feuerwehr Vogelsang, zusammen mit Wehren aus Eisenhüttenstadt und Ziltendorf bekämpft wurden. Beim Kreisausscheid, in der 4 x 100 Meter Staffel, belegten die Kameraden Werner Malach (Hindernis Haus), Ralf- Peter Raschke (Eskaladierwand), Dietmar Lauke (Laufbalken) und Wolfgang Lehmann (Kübelspritze) den ersten Platz. Um die Einsatzbereitschaft rund um die Uhr zu gewährleisten, wurde das diensthabende System eingeführt. In den dafür ausgearbeiteten Wochenplänen wurden die Kameraden eingetragen, die sich in Bereitschaft zu halten hatten. So sollten sich Kameraden die in Schichten arbeiteten Vormittag und Kameraden die Normalschicht hatten, Nachmittag in Bereitschaft sein. Eine besondere Rolle in diesem System spielte die Firma Huber. Einige Kollegen (B. Obst, M. Wonde, H. Heinze) die ja damals ständig auf dem Firmengelände, direkt neben dem Gerätehaus arbeiteten, erhielten eine Grundausbildung und Einbekleidung. Sie sollten im Falle einer Alarmierung in den Vormittagsstunde bei Einsatzkräftemangel die Löschgruppe ergänzen. Bei Versammlungen diskutieren die Kameraden des Öfteren über Sinn und Durchführung des dienst habenden System bei der feiwilligen Feuerwehr. Es wurde vom VPKA angeordnet und mußte vom Wehrführer durchgesetzt werden. Damit erübrigten sich jegliche Diskussionen.
1977 Auf dem Gelände der Zisterne, pflanzten die Kameraden Nadelbäume und übernahmen die Pflege des Geländes, auf dem sich vorher der Schulgarten befand.
1978 Die Ortswehr erhielt von der VP-Bereitschaft ein ausgedientes Mannschaftsfahrzeug, einen Garant K30. In ihre Freizeit bauten die Kameraden auch dieses Fahrzeug zu einem Mannschafts- und Gerätewagen um. So wurden vom Stellmachermeister Manfred Schulz Schlauchbehälter, die sich unter den Sitzbänken befanden und eine Gerätekiste für diverses Kleinmaterial wie Taschenlampen, Fangleinen, Schaumrohr, Atemschutzgeräte uvm. gebaut. Weiterhin erhielt die Pritsche eine neue Plane. Zur Verständigung zwischen Mannschaft und Gruppenführer wurde eine Wechselsprechanlage vom Fahrerhaus zur Pritsche installiert. Die Wehr wurde mit zwei Atemschutzkreislaufgeräten ausgerüstet. Durch den Einsatz dieser Geräte wurde es möglich, im Ernstfall in stark verqualmte Räume mit geringem Sauerstoffgehalt einzudringen, ohne das Leben der Kameraden zu gefährden. Die Geräteträger mußten sich jährlich einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Eine theoretische und praktische Schulung wurde von den Kameraden während des Winterdienstes selbst durchgeführt. Eine theoretische und praktische Eignungsprüfung hingegen war nicht notwendig.
1979 In den darauf Folgenden vier Jahren fanden an der Ragower Mühle fünftägige Ausbildungslager statt. Die Kameraden erhielten von den Betrieben, in den sie arbeiteten eine bezahlte Freistellung. Am Waldrand in Nähe der Schlaube wurde das Lager, bestehend aus Küchen- und Schlafzelt aufgebaut. Für das leibliche Wohl sorgten die Kameraden Manfred Geller, Walter Kraft, Achim Raschke und Nils Giesa. Die Ausbildung leiteten die Kameraden Günter Schapke und Werner Malack. Vor- und Nachmittags fand die Ausbildung statt, bei denen Grundübungen als auch anspruchsvolle Einsätze wie zum Beispiel Brandbekämpfung über lange Wegstrecken, Menschenrettung aus stark verqualmten Gebäuden und das Abseilen zur Selbstrettung trainiert wurden. Abends nach der Ausbildung saßen alle gemütlich am Lagerfeuer und erzählten sich bei "einem" Glas Neuzeller Faßbier über Gott und die Welt. Zum Abschluß des Ausbildungslager fand in Vogelsang eine Großübung an einem der Schwerpunktobjekte statt. Dabei konnten die Kameraden beweisen, das sie das, was in den letzten 4 Tagen gelernt haben auch anwenden können. Bei der anschließenden Auswertung der Ausbildungslager konnte eine positive Bilanz, insbesondere aus den Ausbildungsstand vieler junger Kameraden(Maik Wilpert, Henry Geller, Ingo Schapke, Bert Gluschke, Torsten Ribbe u.v.m.) gezogen werden.
1980 Alle weiteren Einträge sind leider noch in Arbeit... Mi

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